Werke aus der Sammlung Memoria Thomas B. Schumann
Unter den zehntausend Kulturschaffenden aller Disziplinen, die
ab 1933 von den Nationalsozialisten ins weltweite Exil vertrieben wurden, waren auch mehrere hundert bildende Künstler. Außer den wenigen Berühmten wie Max Beckmann, Oskar Kokoschka, George Grosz oder Max Ernst gerieten die meisten nach 1945,
als Abstraktion und Informel vorherrschten, in unverdiente Vergessenheit, obwohl sie bis 1933 durchaus eine wichtige Rolle gespielt hatten – wie z.B. Eugen Spiro, Charlotte Berend-Corinth, Lotte Laserstein, Rudolf Levy oder Josef Scharl. Wie sehr zu Unrecht sie nicht mehr präsent sind, dokumentiert vorliegender Bildband über die Kunstsammlung Memoria von Thomas B. Schumann, der sich seit vielen Jahren als Autor, Sammler und Verleger der Exil-Thematik widmet. Laut WDR und FAZ ist die Sammlung Memoria das ideale Fundament für das nach wie vor fehlende „Museum des Exils“, das auch von der Literaturnobelpreisträgerin Herta Müller und dem Autor und Filmemacher Georg Stefan Troller, einem der letzten Zeugen des Exils, gefordert wird. Sie bereichern – nebst anderen wie Mario Adorf und Olaf Peters – den Bildband mit instruktiven Beiträgen. Im Gegensatz zur Exil-Literatur ist die Exil-Kunst noch kaum erforscht, so daß dieser Bildband, der einundsiebzig Künstler im Exil mit eindrucksvollen Werken vorstellt, eine Lücke schließt.
(Copyright Thomas B. Schumann, Edition Memoria 2016)