Mit meiner Schreibmaschine

Georg Stefan Troller

Mit meiner Schreibmaschine

Geschichten und Begegnungen

256 Seiten, Fadenheftung, Klappenbroschur

ISBN 978-3-930353-33-0.

26,- €

Nummerierte und vom Autor signierte Vorzugsaus- gabe (100 Exemplare) ISBN 978-3-930353-34-7.

52,- €

Verleihung des Schiller-Preises an Georg Stefan Troller
11.Mai 2014, 11 Uhr, Nationaltheater Mannheim, Mozartstr. 9, 68161 Mannheim

 

Am 11. Mai 2014 wurde Georg Stefan Troller der Schiller-Preis im Nationaltheater Mannheim verliehen. 

Georg Stefan Troller wurde 1921 in Wien als Sohn eines Pelzhändlers geboren. 1938, kurz nach der »Kristall- nacht«, muß er emigrieren, erreicht schließlich die USA und nimmt als amerikanischer Soldat an mehreren Feldzügen teil, zumeist in der Gefangenenvernehmung. Anschließend studiert Troller in Kalifornien, geht aber 1949

nach Paris, wo er seitdem lebt und das er oft und mit Anteilnahme beschrieben hat. Zehn Jahre lang schuf er hier seine berühmte Fernsehsendung »Pariser Journal«, danach an die hundert Dokumentarfilme in aller Welt. Er drehte sie für einen deutschen Kulturraum, in dem er aber selbst nicht mehr beheimatet ist. »Man emigriert eben auf Lebenszeit«, sagt er in einem der Bücher, in denen er sein spannendes Leben aufgearbeitet hat.

Im vorliegenden Band hält er noch einmal Umschau in seinen Erinnerungen, beschreibt den »Humor am Abgrund« seiner jüdischen Kindheit in Wien, sein späteres Leben als Buchbinder und danach als Jungautor zwischen allen Sprachen. Schließlich entdeckt ihn das neuentstandene deutsche Fernsehen. Er wird zu einem der Pioniere des Doku- mentarischen und vor allem des tiefschürfenden Interviews.

In »Mit meiner Schreibmaschine« berichtet der Autor von den zahlreichen Begegnungen mit Berühmtheiten und mit Unbekannten, die sein Leben bestimmt haben … oder es hätten bestimmen können, wären da nicht manchmal aller- hand Hindernisse dazwischen gekommen. Wir treffen Fotografen wie Man Ray und Cartier-Bresson, Hollywood- Größen von Marlene Dietrich bis Groucho Marx, auch Peter Handke als verleugneten Frauenkenner und die Herzogin von Windsor als männermordende Kreuzspinne. Und dazwischen immer wieder Menschen, von denen nur er selbst mehr zu wissen scheint. Ein Rückblick voller Menschenbewunderung und Selbstironie.

»Ich bin in Wien geboren. Vaters Geschäft war der Pelzhandel. Alles in diesen sauren Zeiten der dreißiger Jahre drehte sich um das ererbte Geschäft. Bis hin zu solchen Familienwitzen wie: ›Also wie läuft dein Geschäft?‹ ›Nu ja, nu ja.‹ ›Was willst du, für diese Jahreszeit ist das doch nicht schlecht.‹ Was ist mir von meiner Kindheit im jüdischen Wien geblieben? Vor allem dieses Gelächter am Abgrund, dieser Humor vor der Katastrophe. Es ist eine Art Gemeinschafts- humor, wie er, so scheint mir, anderen Völkern und Volksgruppen nicht gegeben war. Man verständigte sich über ihn, er war unser Kennwort, und auch unser ›Desperanto‹. Aber man zog auch Stärke aus ihm, die Stärke nämlich der Schwachen.«

Mit diesem abgründigen Humor, aber auch einem untrüglichen Gedächtnis, beschreibt Georg Stefan Troller, einst Fernsehmann der ersten Stunde, hier ein gutes halbes Hundert seiner vielschichtigen Begegnungen in diversen Ländern und Kulturen. Alle Texte sind in den letzten Jahren entstanden, und natürlich verfaßt auf seiner geliebten handlichen Schreibmaschine Hermes.